Lipödeme sind größere symmetrische Fetteinlagerungen vor allem am Unterkörper. Von der Erkrankung sind fast nur Frauen betroffen, vorwiegend nach der Pubertät oder der Schwangerschaft. Die genauen Ursachen der Lipödeme sind noch nicht abschließend erforscht; klar ist nur, dass die Betroffenen sehr darunter leiden. Sport und Diäten helfen nicht, die Lipödem Behandlung muss auf andere Art und Weise erfolgen: am besten durch Fettabsaugung.
Lipödem: Symptome im Überblick
Die Lipödem Symptome zeigen sich in Form gleichmäßig geschwollener Beine und/oder Hüften. Verantwortlich dafür ist eine Ansammlung von Fettgewebe sowie darin enthaltene Gewebsflüssigkeit. Beim Oberkörper sind zumeist allenfalls die Oberarme betroffen. In fortgeschrittenem Krankheitsverlauf leiden die Betroffenen oft unter Spannungs- und Druckschmerzen. Dazu kommt die psychische Belastung zum einen wegen des äußeren Erscheinungsbildes und der Schmerzen, zum anderen weil eine Gewichtsreduzierung durch eine Diät bzw. Sport nichts nützt. Mitunter bekommen die Betroffenen leicht Blaue Flecke.
Lipödem-Behandlung durch Fettabsaugung
Die Therapie von Lipödemen kann sich unterschiedlich gestalten, je nachdem, wie stark ausgeprägt die Krankheit ist und wie groß die Belastung für die Betroffene ist. Als (bloße) Symptomlinderung kommen zunächst konservative Methoden in Frage, wie manuelle Lymphdrainage oder Beinmanschetten. Vor allem eine Kombination aus beidem, zusammen mit Bewegung, Hautpflege und guter Ernährung, die sogenannte Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) hilft vielen.
Diese Maßnahmen reduzieren allerdings nicht deutlich die Fetteinlagerung. Hierfür bietet sich die operative Alternative für alle an, die nicht mehr im Wachstum sind. Eine Fettabsaugung bei Lipödem (Liposuktion) kann sinnvoll sein, wenn der Umfang des Beines oder der Hüfte erheblich verringert werden soll und/oder Schmerzen nicht mit konservativen Methoden beseitigt werden können. Dabei sollte aber bei der vorherigen Beratung ein möglicher Hautüberschuss berücksichtigt werden, der ggf. eine Hautstraffung zur Folge haben könnte.
Die betroffene Stelle wird zunächst lokal betäubt. Anschließend wird zumeist mit Hilfe von dünnen, vibrierenden Kanülen das überschüssige Fett abgesaugt (etwa ein bis vier Liter, je nach Ausmaß). Die Methode reduziert nicht nur das Fettgewebe, sondern schont das übrige Gewebe auch.
Das Ergebnis bleibt in der Regel dauerhaft, es sei denn, die Patienten leiden unter hormonellen Störungen oder erheblichen Schilddrüsen-Funktionsstörungen, was aber selten vorkommt. Noch besser soll die PAL-Fettabsaugung mit Mikrovibrationen das (gesunde) Gewebe schonen.
Nachbehandlung und Kosten der Fettabsaugung bei Lipödem
Nach dem operativen Eingriff ist eine mehrwöchige Kompressionsbehandlung notwendig, damit sich keine Schwellung bildet. Das Gewebe benötigt bis zu einem halben Jahr, um sich zu stabilisieren. Direkte Sonneneinstrahlung auf die betroffene Stelle sowie Sauna- und Solariumgänge sollte man zwei bis drei Monate lang vermeiden, gleiches gilt für Sport bis zu einem Monat nach der OP.
Konservative Methoden werden regelmäßig von den Krankenkassen übernommen. Gegen die Übernahme der Kosten bei einer Fettabsaugung sträuben sie sich jedoch oftmals. Daher kommen auf viele Patienten Kosten in Höhe von 2.000 bis zu 10.000 Euro zu (ohne Betäubung und etwaigen stationären Aufenthalt). Allerdings gibt es in der letzten Zeit vermehrt Urteile, nach denen die Fettabsaugung von der Krankenkasse bezahlt werden muss, etwa wenn konservative Methoden nicht mehr helfen (so SG Chemnitz, Az. S 10 KR 189/10; vgl. auch Hessisches LSG, Az. L 1 KR 391/12).